albatros | texte
Samstag, 7. November 2015

Konkret II

Drei Jungen in landesüblicher Tracht. Üblich, wo sie herkommen. Sie kommen von weit her, von sehr weit. Wo niemand von uns je hinkommen wird. Sie tragen einfache Sachen in gedeckten Tönen. Sie sind etwa 12 oder 13 Jahre alt. Haben ganz viele Packungen Haferflocken in ihrem Einkaufswagen und noch ein paar Kleinigkeiten, als sie an die Kasse kommen. Die Kassiererin kennt sie, grüßt und fragt laut, ob sie schon etwas Deutsch gelernt hätten? Sie reichen ihr das Geld herüber, verstehen sie aber nicht. Sie würden ihr gerne antworten. Große, dunkle Augen, die traurig wirken, und als wollten sie sich versichern, denn man darf nichts falsch machen. „Das kommt noch“, nickt sie ihnen aufmunternd zu. Sie wirken schüchtern in dem modernen und hellen und lauten Laden um sie herum, packen stumm ihre Einkäufe wieder in den Wagen, nehmen das Wechselgeld und gehen leise und erleichtert hinaus. Ich bin an der Reihe.

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