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Samstag, 26. Mai 2018

Kaum einen Hauch III

Wie eine Furie des Verschwindens entgleitet uns die netzpolitische Diskussion aus den Händen. Der Anlass: Ein Schnelllöschantrag auf die Weiterleitung 0zapftis in Wikipedia. Leitet weiter zu Online-Durchsuchung. Da war doch was? Aber was? Der Bayerntrojaner – vom CCC im Jahr 2011 beschrieben. Aber weder spiegel.de noch zeit.de liefern: null. Heise: Nur zehn Treffer, davon die Hälfte aus WWWW (also nicht zu gebrauchen) und einmal c't (also nicht frei abrufbar). Genios: Nur ein ziemlich schwacher Beitrag aus der Welt und ein Kommentar aus der Rhein-Zeitung. Archive.org: Fehlanzeige. Netzpolitik.org verlinkt dann endlich die alten Beiträge bei der Zeit und bei der FAZ. Auf GitHub via dieser Notiz zum 28C3. Via WorldCat zu diesem Paper. – Aber meine Güte: Wo ist unsere Geschichte geblieben? Sie verrinnt vor unseren Augen und verschwindet im Netz, das angeblich nichts vergisst. Alle reden von Snowden, und keiner erinnert sich mehr an die hausgemachten Skandale.

  • Biermann, Kai. 2011. Onlinedurchsuchung: CCC enttarnt Staatstrojaner. Die Zeit, 8. Oktober, Abschn. Digital. www.zeit.de (zugegriffen: 26. Mai 2018).
  • Carbone, Richard und Canada. 2013. Malware memory analysis for non-specialists: investigating publicly available memory image Ozapftis (R2D2). Place of publication not identified: Defence Research and Development Canada. publications.gc.ca (zugegriffen: 26. Mai 2018).
  • N.N. 2011a. Chaos Computer Club analysiert Staatstrojaner. Chaos Computer Club. 8. Oktober. www.ccc.de (zugegriffen: 25. Mai 2018).
  • ---. 2011b. Addendum Staatstrojaner. Chaos Computer Club. 9. Oktober. www.ccc.de (zugegriffen: 25. Mai 2018).
  • Rieger, Frank. 2011. Ein amtlicher Trojaner: Anatomie eines digitalen Ungeziefers. FAZ.NET, 9. Oktober, Abschn. Feuilleton. www.faz.net (zugegriffen: 26. Mai 2018).
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