Das Kunstwerk in Zeiten des Internets
Michael Schmalenstroer berichtet über die große Hieronymus-Bosch-Ausstellung, die derzeit noch im Noordbrabants Museum im niederländischen ’s-Hertogenbosch stattfindet, danach wird sie im Prado zu sehen sein. Das Problem: … die Ausstellung … ist … voll. Gerappelt voll. Gedrängelt voll. Genauer gesagt ist sie leider zu voll. Das kleine Provinzmuseum, das sie ausrichtet, wird überrannt von Besuchern. Und so zählt Schmalenstroer auf, wo man die Werke stattdessen online betrachten kann. Siehe da: Die Wikimedia Commons haben den Heuwagen in einer Auflösung von 9843×6475 Pixeln und im Vergleich stellt man fest, dass die digitale Version mehr Details erkennen lässt als das Original. Und er resümiert die Rolle des Web angesichts solcher Kunstevents: … das Internet, dieses Netzwerk, das eigentlich dazu gedacht ist, dass Menschen miteinander kommunizieren, bietet hier einen Ausweg: Denn es bietet genau das, was wir beim Museumsbesuch wünschen. Privaten, individuellen Zugang zu den Werken, ungestört von anderen Besuchern und mit weiterführenden Informationen nur einen Klick entfernt. Und trotzdem ist es leider irgendwie etwas anderes, nach Nordbrabant zu fahren, Boschs Werke als Original zu sehen und dann die wirklich sehr schöne Stadt zu erkunden. Der Fetisch des Originals, es gibt ihn einfach.