Noch lange nicht vorbei IX
Das Thema Migration beschäftigt auch die naturwissenschaftlichen Zeitschriften. Nachdem schon im März ein Sonderheft in Nature erschienen war, legt Science diese Woche nach.
Bei Nature lag ein Schwerpunkt auf der Statistik: Die Zahlen der Flüchtlinge würden mitunter mehrfach erhoben, es gebe daher Doppelzählungen in verschiedenen Auffanglagern, mithin also keine sicheren Daten über den genauen Umfang der großen Wanderung, auf die man sich stützen könne. Es seien letztlich politische Zahlen, von denen vor allem Mittelzuwendungen abhängig sind – umso problematischer, wenn hier so viel Unsicherheit im Spiel ist. Mehrfachzählungen habe es auch bei europäischen Stellen gegeben.
Demgegenüber stellt man in Science – trotz allem – die Normalität von Migration heraus und stellt die Frage, wie man gegen Vorurteile gegen Migranten vorgehen könne. Das Ausmaß der Migration unter Wissenschaftlern wird anhand der Daten aus ORCID beschrieben. Auch die Auswirkungen der Flucht auf die Herkunftsländer werden diskutiert.
Laut UNHCR habe sich Ende 2015 die Zahl der Menschen, die innerhalb ihrer Heimatländer auf der Flucht waren, weltweit auf eine Million belaufen, während sich 25 Millionen Menschen als Flüchtlinge oder Asylbewerber außerhalb ihrer Herkunftsländer befunden hätten – insgesamt drei Prozent der Weltbevölkerung.
Die Beiträge liegen Open Access vor.