Unersetzlich ist nur das Funktionslose
In dem achtstündigen Podcast „Alles gesagt?“ von Zeit Online mit Juli Zeh kommt gegen Ende (ab 6 Stunden 59 Minuten) auch die Rede auf die Entwicklung des Buchhandels während des Lockdowns. Die Dominanz des gedruckten Buchs hat gezeigt, dass es nicht gelungen ist, das Buch nachhaltig zu digitalisieren. Das E-Book spielt weiterhin keine große Rolle am Büchermarkt. Juli Zeh bekennt, sie nutze den Amazon Kindle, erhalte darüber aber keine brauchbaren Leseempfehlungen. Während das bei Spotify für Musik klappe, sei sie weiterhin auf den Besuch von Buchhandlungen angewiesen, um Neues zu entdecken, das sich für sie zu lesen lohne. Der Schöffling-Verlag, bei dem sie früher unter Vertrag gewesen sei, bevor sie zu Bertelsmann usw. ging, habe immer darauf gedrungen, sie auf Lesereise zu schicken, weil die Präsentation ihrer Bücher schon im Vorfeld im Buchhandel wesentlich besser gewesen sei als sonst. Die Buchhandlungen und das gedruckte Buch sind bis auf weiteres nicht zu ersetzen. Wir erinnern uns: Unersetzlich ist nur das Funktionslose.