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Donnerstag, 30. Oktober 2014

Zeit zum Nachdenken

Harper's Weekly Review zitiert diese Woche eine Meldung über eine sechsundzwanzigjährige Chinesin, die eine Woche in einem Kentucky Fried Chicken am Bahnhof von Chengdu verbracht hatte. Nachdem ihr Freund sich von ihr getrennt hatte, reagierte sie mit einer akuten Depression und konnte nicht mehr zur Arbeit fahren, heißt es in dem Beitrag. Sie ging in das Fastfood-Restaurant und blieb dort eine Woche lang sitzen, bis sie dem Personal auffiel, so daß auch die örtliche Presse über sie schrieb. Wegen der Wechselschichten in dem rund um die Uhr geöffneten Laden habe man sie erst nicht bemerkt, aber nach ein paar Tagen sei sie ihnen irgendwie bekannt vorgekommen, hieß es. Eine Heimkehr in ihre Wohnung erschien ihr nicht gangbar, weil sie dort ständig an ihren Freund erinnert worden wäre. Also blieb sie sitzen, wo sie war, denn sie habe bemerkt, daß sie Zeit zum Nachdenken brauche. Schließlich entschloß sie sich, zu ihren Eltern zu fahren, und verließ den Imbiß.

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