Wie in einer Zeitblase
In einem Interview mit Zeit Online hat Oliver Rohrbeck über die Produktion der Drei ??? erzählt, sie würden heute immer noch wie in den 1970er Jahren vorgehen. Er fühle sich dabei „wie in einer Zeitblase“. Die Drei ??? kenne ich nicht, aber ich erinnere mich an die Hörspiele der Fünf Freunde aus dieser Zeit, in denen Rohrbeck den Julian sprach. Seine Produzentin sei heute immer noch Heikedine Körting (!), und sie arbeiteten mit analogen Bändern. Alle Schauspieler seien gleichzeitig im Studio anwesend, die Geräusche kämen ebenfalls von Band. Und obwohl zwischen den ersten und den neuesten Aufnahmen ein Zeitraum von 35 Jahren liege, betrage die erzählte Zeit insgesamt nur fünf Jahre. Und auch ich fühle mich wie in dieser Zeitblase, wenn ich den Text lese, und denke zurück an die vielen Stunden, die ich mit den Hörspielen damals verbracht hatte. Denke an die Fünf Freunde und an die Science-Fiction-Serien um Mark Brandis und Commander Perkins, die ich teils gelesen, teils als Hörspiel gehört hatte. Auf Musik-Kassetten, die ich schon ganz lange nicht mehr habe. Auf Kassettenrekordern, die man sich heute rein technisch kaum noch vorstellen könnte. Aber in meiner Erinnerung gibt es sie noch, als wäre die Zeit stehengeblieben, als würde sie nie weitergehen, zieht es mich in die Vergangenheit, drehe ich mich beim Lesen des Beitrags wie in der Schneekugel einer nicht endenden Geschichte, die ja mein Leben ein Gutteil mit geschrieben hat.