Übergänge
Wir haben die Produktionsmittel, die man heute braucht, um „senden“ zu können – Blogs, Wikis, soziale Netzwerke; sie stehen allgemein zur Verfügung, auch sie werden geteilt, nicht nur die Inhalte. Wir sind gut ausgebildet, haben Erfahrung und sind überdurchschnittlich gut informiert. Was bei den Massenmedien die „Reichweite“ war, ist heute die „Vernetzung“. Blogger sind daher „Journalisten“. Die fehlende professionelle Ausbildung wird leicht durch ein Training on the job ersetzt. Der politische Kampagnen-Journalismus, der nur ein Transmissionsriemen für die Spindoktoren war, schwindet. Dadurch verändert sich die Öffentlichkeit. Das macht auch Spaß, aber es ist kein Spaß, sondern es ist schon ziemlich ernst. Es passiert jetzt. Wer weiterhin nach röhrenden Hirschen sucht, findet sie in den kommerziellen Blogs und Plattformen und bei denen, die sich noch kommerzialisieren lassen, aber der aufgeklärte Teil der Öffentlichkeit entfernt sich immer mehr davon und läßt die anderen ihres Wegs ziehen. Deshalb merken die Massenmedien, daß sie immer mehr im Abseits stehen. Sie versammeln immer weniger Leser, Zuhörer, Zuschauer, ihre Attraktivität hat nachgelassen. Die Öffentlichkeit fragmentiert und reflektiert dadurch die Vielfalt der Gesellschaft, die sich in ihr zeigt und ausdrückt.