Brave New E-Book World
Was hat man alles gehört über die wunderbare neue Welt der Selfpublisher, die ihre Bücher über Apple und Amazon veröffentlichen, statt bei einem richtigen Verlag. Wir gingen herrlichen Zeiten entgegen, hat man gehört. Geht zu den großen amerikanischen Konzernen, hat man gehört, sie zahlen mehr als die anderen, viel, viel mehr. Und jetzt dies: Mit einer Frist von zwei Wochen kündigt Amazon einseitig eine Änderung seiner Vertragsbedingungen an: Die Autoren, deren Werke über Kindle unlimited vertrieben werden, würden fortan nicht mehr nach den von den Lesern im Rahmen der Pauschale genutzten Büchern, sondern nach den tatsächlich gelesenen Seiten vergütet. Denn die Kindle-Lesegeräte schaffen ja den gläsernen Leser. Amazon ist live dabei, wenn die Datei durchblättert und dabei möglicherweise auch gelesen wird. Und man wundert sich, daß es überhaupt Leser gibt, die bei sowas mitmachen. Und Autoren, natürlich, auch. Aber es gibt ja auch Leute, die Google für eine Suchmaschine halten und die meinen, bei Facebook gehe es vor allem um „Kommunikation“ und um „Nachrichten“. If you're not paying for it, you are the product. Aber hier bezahlen sie ja sogar dafür, und deswegen wird bestimmt keiner umdenken. Sie zahlen einen hohen Preis, Autoren wie Leser.