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Emacs 29.1 III

Den Umstieg von meinem alten Aquamacs auf GNU Emacs 29.1 von Emacs for Mac OS X habe ich nicht bereut. Mit den Apple-Silicon-Binaries reagiert die Oberfläche beim Arbeiten deutlich schneller als über Rosetta. Nachinstalliert wurden noch Lua, BBDB und Org-Mode. Letzteres lohnt sich, weil er ständig weiterentwickelt wird.

Überrascht hatte mich, dass beim Öffnen von Org-Dateien per Doppelklick aus dem Finder ein neuer Frame geöffnet wird, was ich so bisher von keinem Emacs kannte und was auch gar nicht notwendig ist. Man kann es mit einem beherzten (setq ns-pop-up-frames nil) abschalten. Dann wird der neue Buffer, wie gewohnt, im bestehenden Programmfenster geöffnet.

Ido Mode habe ich wieder auskommentiert, weil ich mich damit zu sehr eingeengt fühlte. Ich möchte im Minibuffer frei tippen und navigieren können.

Die neue Version von AUCTeX und Umgebung funktioniert besser als die alte. Es gab nur wenig zu tun, lediglich RefTeX fehlte mir.

Durch dem Neuanfang mit der neuen Version merke ich, wieviel sich unter der Haube in den letzten Jahren bei Emacs getan hat. Allein bei dieser Ausgabe ist der NEWS-File über 4300 Zeilen lang. Dementsprechend gibt es tatsächlich viel zu entdecken, was ich ganz ausgesprochen belebend finde. Ja, wirklich. Ich merke, wie gerne ich mit reinem Text arbeite, mit LaTeX und mit Org-Mode und mit Gnus für Mail und News. Still digging!

Entgangen war mir auch, dass es seit Dezember 2020 eine neue Malingliste für Anwender wie mich gibt: Emacs-humanities: Discussions about using Emacs in the Humanities and related fields. In einem der ersten Postings erzählt Paul W. Rankin über die Zielgruppe der neuen Liste:

I've long suspected there to be a modest number of people who use Emacs for things wholly unrelated to programming, and that for such people their interest in programming might (currently) be little to zero. It's understandable that people without an interest in programming are unlikely to participate in the preexisting GNU lists associated with Emacs, which mostly take a programming focus.

It also seemed that many if not most of this group operated in or around the Humanities, or Liberal Arts (although being firmly rooted in the domain myself, I plausibly suffer from confirmation bias), e.g. people using Emacs to write their PhDs, research projects, novels, screenplays, etc.

EmacsConf 2020 [1] appeared to confirm this, both in its selection of topics, and the concurrent discussions on IRC/Matrix. The recent Emacs Survey [2] also showed that more than two-thirds the number of respondents who use Emacs for software development use it for writing, or if you add "research writing", the tallies between software and writing are almost equal. Over 600 respondents said they did not use Emacs for software development at all.

I'd posit there are still more people who otherwise work with text and are stifled by their mainstream non-free tools, but feel that the free software alternatives are intended only for programmers.

What I thought was needed was for GNU to send a strong signal that the doors are open to people using free software, i.e. Emacs, even if they're not currently interesting in programming, and for this invitation to be specific, i.e. Emacs within the Humanities, rather than vague.

Indeed!

Emacs 29.1 II

So. AUCTeX und Markdown sind eingetroffen und konfiguriert. Die Oberfläche ebenfalls, wie gewohnt. Und Emacs erinnert sich auch an alles, was ich ihm beigebracht habe. Es ist erstaunlich, was man auch nach so vielen Jahren alles erfährt, was man bisher für selbstverständlich hielt. Jedenfalls hat es nur etwa eine Stunde gedauert, seitdem kann ich produktiv arbeiten. Nur mit dem Zeilenumbruch bin ich noch nicht ganz glücklich. Still digging!

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