albatros | texte
Sonntag, 26. April 2015

Netz zerstört, geht aber trotzdem?

Der Bericht von Saprina Panday (aus Paris) auf Global Voices über das Erdbeben in Nepal wirft die Frage auf, warum dort das Internet anscheinend noch funktioniert, während „Telefonleitungen und Mobilfunknetze zusammengebrochen sind“? Wie funktioniert dort der Internetzugang und wie weit ist die Nutzung verbreitet? Wikipedia zufolge liege die Online-Nutzung in Nepal bei unter einem Viertel der Gesamtbevölkerung, vor allem über Internetcafés, ländliche Regionen per Funknetz, WLAN-Hotspots seien im Aufbau, wenn auch „growing rapidly“.

Zwei Notizen

Über den Verteiler des Solarenergie-Fördervereins Deutschland lief gestern der Bericht eines Teilnehmers an der Hauptversammlung von RWE, die tags zuvor in Essen stattgefunden hatte: „Man ist in einer Welt, in der andere Werte und andere Einstellungen gelten, als sie einem Immanuel Kants Sittengesetz eingibt.“

Der Soziologe Tobias Scholz, der 2011 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über „Distanziertes Mitleid – mediale Bilder, Emotionen und Solidarität angesichts von Katastrophen“ promoviert wurde, weist in einem Interview, das heute morgen im Deutschlandfunk gesendet wurde, auf einen Zusammenhang in der öffentlichen Debatte zwischen der brüsken Ablehnung der griechischen Regierung und der Zuwendung zu anderen Schauplätzen hin. Das Maß an Mitgefühl, das man aufbringen könne, sei begrenzt. „Das flegelhafte Auftreten griechischer Politiker etwa empöre mehr als das Leiden der Bevölkerung. ‚Da kam es gelegen, dass man sein Mitleid woanders loswerden konnte‘, sagte Scholz im DLF.“