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Sonntag, 22. März 2020

Übergänge

Das kann zu sehr, sehr weitgehenden und tiefgreifenden Veränderungen führen. Ein disruptiver Moment, während dessen alles neu gedacht werden kann, weil es neu gedacht werden muss. Weil es sonst gar nicht mehr weiterginge und alles stillstände. Zum Beispiel der Unterricht in den Schulen: Ganz plötzlich gilt fehlende Digitalisierung als ein Defizit. Wie wäre es jetzt, wenn es eine Schul-Cloud gäbe, und wenn die Lehrer und die Schüler dafür auch ausgestattet und geschult worden wären? Und was kommt nach dem (Schul-) Buch? Oder wenn die VHS-Cloud einsatzbereit wäre? Kein Kurs, der darüber zu halten wäre, müsste ausfallen. So viele sind derzeit zuhause, eine optimale Gelegenheit für die Weiterbildung. Oder das bargeldlose Bezahlen im Einzelhandel: Angeblich habe es in der letzten Zeit zugenommen, und zwar aus hygienischen Gründen. Chapeau! Auf diese Ausrede war bisher noch kein Bargeldgegner gekommen. Auf einmal geht es wieder um lauter Themen, über die wir schon seit mehr als zehn, fünfzehn Jahren sprechen. Und jetzt aber mal so richtig. Freilich taucht immer auch mal wieder die Überwachung auf und auch der Staatstrojaner ist im Angebot. Auch sie mit einer neuen Begründung, passend zum aktuellen Anlass. Alles bleibt also anders. Der Januskopf der Digitalisierung. Aber diesmal könnte es klappen. Und die Datenschützer nicken auch zunehmend müde zu alledem. Zum Beispiel der bisher boomende öffentliche Nahverkehr: Die Busfahrer verkaufen keine Fahrkarten mehr. Auch hier ist die Lösung schon vorbereitet: Die digitale Fahrkarte. Bitte klicken Sie hier.

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