Das Spiel ist aus
Es ist kühl geworden, und der Herbst setzt gelbe, braune und rote Tupfen in die Bäume. Wenige Spinnennetze. Und überall liegen Eicheln umher. Ab und an ein Pilz im Gras, und das erste welke Laub ist zu Boden gefallen.
Der kleine Elfmeterschütze läuft an, schießt und trifft ins Tor. Er hebt die Arme in die Höhe, als hätte er die ganze Welt besiegt. Der unterlegene Tormann wirkt wütend. Er läuft aus dem Tor heraus und zieht sich die Handschuhe aus, er wirft sie weg. Die kleinen Fußballer wechseln die Rollen, jetzt steht der andere im Tor, der Trainer legt erneut den Ball zurecht. Anlauf, Kick und – Tor. Applaus. Dann räumen die Zuschauereltern alles zusammen, man geht.
Das Spiel ist aus. Nur wir bleiben auf der Bank sitzen und schauen ihnen nach. Wind kommt auf.
Als es anfing II
In der kalten Sonne ein Paddelboot, das ruhig seine Kreise zieht und dann wieder heimkehrt. Der Tisch gedeckt mit Krustenbibeln. Matschig und tiefrot in Salami getränkt. Niemand kennt den Weg zu der großen Bar, aber alle wollen ihn gehen. Was kann man denn da machen? Die Brücke ist wackelig, und sie schwankt im Wind der blaubemoosten Lupinen. Wer es besser wüßte, würde er anders laufen als wir? Tanzen oder stolpern? Am Ende doch wieder schön, nicht wahr. Sehr schön. Aber was kann schon passieren, wenn man die Aufkleber mitnimmt? Wozu? Wenn man ankreuzt, was man für richtig hält? Und wer reitet schließlich mit der Schönen um das große blaue Haus herum, das am See steht, bevor der große Zug abfährt?
Als es anfing
Man muß sich diese Schwelle als etwas Hügeliges vorstellen, das sich leicht erhebt, um dann gleich wieder sich abzusenken. Als einen Übergang in eine Enge hinein, dunkel und stickig. Draußen graue Wolken. Und Kaffeetassen zum Teetrinken. Kerzenlicht aus Projektoren fließt samtartig an den Wänden herab. Aufkleber und so. Als eine Enge, die sich dann wieder weitet am dritten Tag. Gut geerdet beginnt der Morgen mit einem Müsli aus Glasscherben und dem Blick auf den zugefrorenen See, vom Morgenwind bewegt, schlagen die Wellen gegen den Steg. Keine Reise zu weit, kein Weg zu holprig. Immer nur nehmen? Warum nicht, sagt die Schlange, die nichts zu geben hat. Der letzte Tisch ist sparsam gedeckt. Wenn Marie das gewußt hätte, hätte sie ganz bestimmt die Flamme für sich behalten. Ein Kartenhaus aus lauter Backsteinen errichtet, mitten im November, als der Frühling gerade einsetzte. Die kalte Sonne brennt auf die bewollte Haut, und der Sand weht überall hin, wo eben noch die Krokusse saßen und strickten.
Kersch, Karsch, Korsch und Kirsch III
„Haben Sie gesehen, wie es heute nachmittag zum zweiten Mal Tag geworden ist?“ fragte Karsch. „Wie bei Edward Hoppers ‚People in the sun‘. Genau so war das Licht, und die Menschen haben sich der Sonne zugewandt und geträumt.“ – „Ja, so war es“, erwiderte Kersch nachdenklich. „Als hätten sie eine bessere Welt gesehen, die von außerhalb in unsere hineingeschienen hätte.“ – Sogar Korsch horchte auf. Wie schön. „Und die Blaumeisen spielten im mittagshellen Sonnenlicht auf dem Balkon.“ – „Aber im Odenwald lag an manchen Stellen noch Schnee.“