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Freitag, 23. Oktober 2015

Auf weiterhin gute Zusammenarbeit

Die Szene löst sich gerade auf, wenn auch nur langsam. Reste von kalten Platten stehen herum, oder war das Kuchen? Halbleere Sektflaschen, Orangensaft, Mineralwasser in Plastikflaschen und letzte Plastikbecher. Das Catering war umfassend. Es ist etwas geschehen. Die Gespräche gehen weiter, natürlich. Die Stimmung ist gelöst, es ist vorbei. Die Dame vom Fischer-Verlag scheint zufrieden. Das war das Treffen, das Suhrkamp, Fischer und Hanser für ihre Literaturblogger am Freitagnachmittag zur Primetime auf der Frankfurter Buchmesse ausgerichtet hatten. Im beweglichen Zeit-Raum für die digitale Contentindustrie und deren Gesprächspartner im Netz. Es hat ihnen so gut gefallen, daß sie bleiben werden.

Eiskalte Wärme III

Kein Aufwand ist zu groß, keine Idee zu abwegig. Ganze Städte wollen sie neu aufziehen, und die Schulbuchverlage entwerfen Lehrbücher für Sprachkurse, die es so noch nie gegeben hat. Niemand dachte je daran, etwas gegen die Armut im eigenen Land zu unternehmen. Aber wenn es um Völkerwanderungen historischen Ausmaßes geht, sind die notwendigen Mittel natürlich vorhanden. Georg Seeßlen schreibt in konkret 10/2015 darüber, wie sich in der Flüchtlingskrise das gütige Deutschland inszeniert(e). Schnitt: Das Bild zerfließt an den Rändern seiner Produktion. Wenn man den engeren Kreis der Bilderbühne verläßt, sieht man an den Gesichtern der Beteiligten, wie gelogen die Inszenierung war. Ein Ende des Feelgood Movie ist nicht absehbar, die Steigerung bleibt möglich: Weihnachten steht vor der Tür.

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